Schmetterlinge und Raupen

Bei dem schönen Wetter vor einigen Tagen konnten endlich wieder vermehrt Schmetterlinge fliegen. Auf unseren Sommerfliederbüschen flatterten teilweise Dutzende herum und naschten am Nektar. Ganz überwiegend waren es nur wenige Arten: vorwiegend Admirale und Tagpfauenaugen, dazu kleine Füchse und einige wenige Zitronenfalter. Als einzige Besonderheit fand sich ein Perlmutterfalter ein.

Dann habe ich in unseren Weidenröschen noch einige Raupen des mittleren Weinschwärmers (ein Nachtfalter) gefunden. Das sind richtige Monsterraupen, wohl so lang und dick wie ein Mittelfinger. Tagsüber ruhen sie überwiegend, so dass ich sogar einige Stacks aufnehmen konnte. Inzwischen finde ich nur noch das grüne Exemplar, die anderen haben sich zum Verpuppen wahrscheinlich schon auf den Boden zwischen die lockeren Pflanzenteile zurückgezogen.

Ein Klick auf die Collage führt zu einem kleinen Webalbum.

Nachtaufnahmen nicht ganz wie gewünscht

Ab und zu reizt es mich, mich mal wieder mit Nachtaufnahmen und Sternenfotografie zu versuchen, obwohl meine Ausrüstung dafür nicht so optimal ist. Der Mitte August zu erwartende Sternschnuppenschwarm der Perseiden war wieder so eine Gelegenheit. Der Mond störte in diesem Jahr nicht, da er bereits am Abend unterging.

Als möglichst dunklen Ort habe ich mir die Wrohmer Windkraftanlagen ausgesucht, weil die weitab von allen Siedlungen und Straßen und im flachen Land mit guter Sicht stehen. Weit und breit gibt es dort keine störenden Lichtquellen. Tagsüber habe ich den Standort schon mal erkundet, um in finsterer Nacht richtig zu stehen.

In der Nacht vom 12. auf den 13. August sollte das Maximum der Sternschnuppen mit bester Sicht so zwischen 2:00 und 4:00 Uhr zu sehen sein. Also wurde der Wecker gestellt und um ca. 03:00 Uhr losgefahren. Noch war der Himmel sternenklar, es ging absolut kein Wind und es war mit 16° sehr lau. Beim Ankommen sind dann bereits Wolken am Himmel und ich kann gerade mal eine Aufnahme starten. Danach ist der Himmel zugezogen, sehr ärgerlich!

So blieb nichts weiter, als wenigstens Nachtaufnahmen von den Windrädern zu machen. Man wundert sich, wie hell es bei 30 sec. Belichtungszeit am Himmel noch ist, obwohl man wirklich meint, alles sei total dunkel!

Alle Bilder wurden in RAW aufgenommen und dann bearbeitet, alle mit 16 mm Brennweite (KB), ISO 1600 und Bl. 2,8 oder 4, dazu 25 oder 30 sec. Belichtungszeit. Das größte Problem war wieder das Fokussieren auf unendlich, echt schwierig! Jetzt konnte ich aber auch mal den Nachtmodus der Kamera ausprobieren, bei dem Display und Sucher nicht blendend hell sondern rot gefärbt sind, sehr angenehm; dazu hatte ich eine Stirnlampe, die sich auch auf rot stellen lässt.

Meine Frau stellte sich zur Verfügung, um ein Vordergrundmotiv zu bilden. Ich habe sie am Anfang der Belichtung für ein paar wenige Sekunden mit einer kleinen Taschenlampe angeleuchtet.

Im Nachhinein ärgere ich mich, weil die Nacht zuvor viel besser geeignet gewesen wäre, ich mich aber nicht durchringen konnte, weil die meisten Sternschnuppen in ‘meiner’ Nacht kommen sollten. Aber wenn Wolken sind …

Auf jeden Fall hat man wieder etwas dazu gelernt und es besteht durchaus der Wunsch, das zu wiederholen und zu verbessern.

Sonnenfinsternis

Die Sonnenfinsternis vom 10. Juni wurde groß in den Medien angekündigt, dabei war sie nur partiell und überhaupt nicht spektakulär. Ohne Wissen um das Ereignis hätte man es überhaupt nicht wahrgenommen. Die Verdunklung der Sonne war weit schwächer als wenn sich eine Wolke davor geschoben hätte.

 

 

Trotzdem war das ein Anlass, mal wieder das uralte 500er Tele von 1982 hervorzukramen, dass an meiner MFT-Ausrüstung einem 1000er Tele im Kleinbildformat entspricht. Ich hatte bereits bei der letzten Finsternis einen Adapter dafür mit Randolfs Hilfe gebaut und vorne befindet sich eine Kappe mit einer zwingend notwendige Sonnenschutzfolie. Alle Einstellungen erfolgen nur manuell (Blende, Belichtung, ISO, Scharfeinstellung). Der Aufbau ist in diesem Bild zu sehen.

 

 

 

So habe ich in Abständen Bilder aufgenommen und anschließend zu einer Collage verarbeitet, in der man den Verlauf der Finsternis sehen kann.

Pusteblume

Im April und Mai blüht der Löwenzahn.

Für die einen ist er ein lästiges Unkraut, für die Fotografen ein überaus interessantes Motiv mit vielen filigranen Einzelheiten. In jedem Jahr versuche ich mich wieder daran und es gibt verschiedenste Varianten für attraktive Fotos.

Ich habe mich dieses Jahr nicht auf die Blüte konzentriert sondern wollte die Weiterentwicklung zur Pusteblume dokumentieren. Es ist ja ein Wunder, wie sich die Blüte schließt und daraus in kurzer Zeit die unzähligen Fallschirmchen entstehen!

Ein Klick auf das Beispielbild zeigt ein Webalbum mit allen Bildern. Alle Bilder sind wieder per Focus-Stacking entstanden, um auch kleinste Details sichtbar zu machen.

Ach ja:    Frohe Pfingsten    für alle Fotofreunde!

Vögel am Futterplatz

Wer im Winter Vögel füttert, wird im Laufe der Zeit viele verschiedene Tierarten zu sehen bekommen, die man sonst im Laufe des Jahres praktisch nicht oder nur in größerer Entfernung sieht. Ein Futterplatz ist immer ein Anziehungspunkt. Bei uns steht das Futterhaus katzengeschützt auf einem Pfahl ca. 2-3 Meter vor dem Wohnzimmerfenster.

Das bietet immer wieder Gelegenheiten zum Fotografieren. Die Kamera mit Tele und Einbeinstativ liegt immer bereit. Ein Problem ist Sonnenschein, weil sich dann in der Scheibe allerlei Spiegelungen zeigen, was für flaue und kontrastarme Bilder sorgt. Regentropfen auf der Scheibe sind ebenfalls störend.

Ich bin aber sehr erstaunt und erfreut, was sich trotz des Fotografierens durch die Doppelverglasung an Schärfe und Detailreichtum erzielen lässt.

Klick auf die Bilder zeigt sie auch im Großformat.

Die Bilder direkt am Futterhaus haben den Nachteil, dass das Haus als Hintergrund nicht besonders attraktiv aussieht. Manche Vögel sind auch immer nur sehr kurz am Futterholen oder setzen sich nicht gerade so hin, wie es sich der Fotograf vorstellt.

Aber auch im Umfeld des Futterhauses gibt es Sitzwarten, die dann zwar etwas weiter weg sind, aber selbst Ausschnittvergrößerungen bringen für mich noch befriedigende Bilder.

Auf jeden Fall erlaubt so ein Futterplatz viele Beobachtungen, die einem die triste Jahreszeit etwas verschönern.

Feuerwerk auf andere Art

Pünkllich zum Jahresanfang beginnt die Zaubernuss (Hamamelis) zu blühen und erfreut uns mit einem Feuerwerk ihrer Blüten, die wie zerknüllte Papierstreifen aussehen. Die orangefarbene Variante ist dabei immer besonders früh, die gelbe folgt wenig später.

Zaubernuss

Wenn man einen Zweig abschneidet und ins Haus holt, blüht er innerhalb eines Tages komplett auf. Das animiert zum Fotografieren. Ein Klick auf das Bild zeigt einige weitere Beispiele.

Mit diesem farbenfrohen Bild senden wir Grüße an alle und wollen Hoffnung auf ein gutes neues Jahr mit vielen fotografischen Ergebnissen wecken.

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Weidenröschen

Im Sommer blüht überall an Wald- und Straßenrändern und auf Knicks rosarot das Weidenröschen in meist großen Beständen. Es ist eine begehrte Nährstaude für Bienen und Hummeln.

Zum Herbst entwickeln sich schmale, linealige Kapselfrüchte, deren vier Klappen aufspringen und überaus viele Samen freigeben, die vom Wind verbreitet werden. Wenn man sich diese Samen genauer ansieht, sehen sie äußerst ästhetisch aus und zeigen eine überaus trickreiche Anordnung: Zunächst liegen sie eng verpackt in der Kapselhülle. Sobald die Spitze aufspringt und sich nach außen biegt, werden dadurch die obersten Samen herausgeholt. Sie sind so mit den weiteren verhakt, dass die oberen automatisch die folgenden herausziehen. Die seidenhaarigen Anhänge sind außerordentlich fein, so dass der leiseste Luftzug sie davontragen kann.

 

Fotografisch sind diese Kapseln und Samen eine große Herausforderung. Erst mit dem Focus-Stacking, mit dem ich mich seit einiger Zeit beschäftige, bekomme ich genügend Schärfentiefe, um alles detailliert darstellen zu können. Da das Stacking immer einige Sekunden dauert, muss es während dieser Zeit absolut windstill sein, weil die Härchen so zart und leicht sind, dass sie sofort bewegt werden und dann unscharfe Konturen oder Doppelbilder ergeben.

Ich habe mich schon jahrelang immer wieder mit den Weidenröschensamen befasst. Erst jetzt gelingen mir durch das Stacking die Bilder, die ich mir immer vorgestellt hatte.

 

 

 

Einen kleinen Entwicklungsgang des Weidenröschen mit Bildern aus mehreren Jahren habe ich in einem Webalbum festgehalten, das mit Klick auf eines der Beispielbilder geöffnet wird.

 

Ein besonderes Ereignis: Komet Neowise

Mitte bis Ende Juli gab es am Nachthimmel ein Ereignis, dass außerordentlich selten ist. Der Komet Neowise stattete uns einen Besuch ab. So ein mit Fernglas und sogar bloßem Auge sichtbares Spektakel ist etwas anderes als die von den Medien so hochgejubelten Blutmond-, Supermond- oder BlueMoon-Ereignisse, die über Tausende von Jahren immer wiederkehren und präzise vorhersagbar sind und damit gar nicht mehr besonders sind.

Blick Richtung Norden kurz vor Mitternacht

Ein Komet taucht relativ unvermittelt auf (jedenfalls nach astronomischen Zeitmaßstäben) und die Helligkeit ist nicht genau vorhersagbar. Die Kometenkörper haben eine Größe von einigen Hundert Metern bis wenigen Dutzend Kilometern. Sie bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, Eis, Staub und gefrorenen Gasen. Wenn sie sich der Sonne nähern, führt die zunehmende Erwärmung zum Ausgasen. So bildet sich ein Schweif, der bis zu Millionen Kilometern lang, mehr oder weniger hell sein kann und immer von der Sonne weg weist.

1997 war mit Hale-Bopp das letzte Mal, dass ein Komet so gut sichtbar war.

Für die Sichtbarkeit ist ein absolut wolkenloser und möglichst dunkler Himmel notwendig, was in unseren Breiten ja nicht gerade häufig ist. Um den 23. Juli hatte Neowise sein beste Sichtbarkeit, weil er zu der Zeit der Erde am nächsten war, obwohl er sich bereits wieder von der Sonne entfernte.

Sternbild Großer Wagen und Komet Neowise markiert

 

In den Nächten vom 20./21. und 24./25. Juli spielte das Wetter mit und ich fuhr außerhalb des Ortes mit klarer Sicht zum Nordhimmel und ohne störende Ortslichter. In unseren Breiten ist es selbst um Mitternacht in der Richtung Norden noch nicht völlig dunkel. Erst allmählich wurden die Sterne sichtbar. Nach einiger Suche mit dem Fernglas konnte ich den Komenten unterhalb des Sternbildes des Großen Wagens erkennen, ein spannender Moment!

Das Fotografieren erwies sich auch mit Stativ und Funkauslöser als überraschend schwierig. Auf dem Display bzw. im Sucher der Kamera war es zappenduster, ich konnte nur die allerhellsten Sterne erkennen. Der Autofokus war nicht brauchbar, so dass alles manuell erfolgte. Mit Hilfe der Sucherlupe ließ sich dann fokussieren. Moderne Objektiv haben ja keine definierte Unendlichstellung mehr, man muss den Punkt schon selbst finden. Ein weiteres Problem war die Ausrichtung der Kamera: der Komet war so schwach, dass er mit bloßem Auge nur sehr schwach zu sehen war, im Sucher oder auf dem Display aber gar nicht.

So nahm ich zunächst Fotos mit Weitwinkel auf. Auf den Bildern war der Komet dann durch die lange Belichtungszeit gut zu finden. So musste ich die Kamera auf Verdacht behutsam in die gewünschte Richtung drehen. Weitere Fotos mit stärkerer Brennweite folgten, bis ich mich auf 300 mm (= Kleinbild 600 mm) vorgearbeitet hatte.

Komet im Sternenfeld

Die nächste Schwierigkeit war die Belichtung. Im Telebereich wurden die Sterne bei über 2 Sekunden durch die Erddrehung schon zu Strichen. Um selbst bei ziemlich offener Blende genügend Helligkeit auf den Sensor zu bekommen, habe ich den ISO-Wert teils bis auf 25600 hochgedreht!

Fazit: Insgesamt habe ich das seltene Ereignis zwar dokumentiert, die Bilder sind aber nicht so optimal gelungen, wie ich es mir gewünscht hatte. Lichtstarke Festbrennweiten im Weitwinkel- und im Telebereich hätten bessere Ergebnisse gebracht, Zoomobjektive sind eigentlich zu lichtschwach.

Der Klick auf diesen Link führt zu einem Webalbum, in dem meine besten Bilder des Ereignisse zu sehen sind.

Vielleicht haben wir ja Glück und in den nächsten Jahren taucht wieder ein Komet auf, der genügende Helligkeit erreicht, um mit einer Fotoausrüstung fotografiert zu werden.

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Regentropfen

Nachdem es wochenlang sonnig und trocken war, wurde das Fotografieren im Garten zunehmend schwieriger. Die Blüten und Blätter sahen schlapp und nicht mehr frisch aus. Jetzt regnet es hin und wieder, so dass es vielen auch wieder nicht recht ist. Dabei gibt es so interessante Bilder von und mit Regentröpfchen! Man muss sich nur aufraffen und auch bei diesen Bedingungen Fotos aufnehmen.RegentropfenIch habe es wieder mit dem Focus-Stacking versucht. Der Klick auf das Beispielbild führt zu einem Webalbum, dass gleich als Diashow startet und einige Bilder aus den letzten Tagen zeigt.

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Ausstellungseröffnung

Unser Ausstellung ‘Albersdorfer Ansichten’ ist in kleinem Rahmen eröffnet worden. Wegen der Corona-Krise durfte nur eine beschränkte Personenzahl anwesend sein. Bei schönstem Sommerwetter sprach Herr Dr. Kelm vom Archäologisch-Ökologischen Zentrum Albersdorf die einführenden Worte draußen vor dem Museum. Alfred erläuterte für den Fotoclub dessen Geschichte, dessen Aktivitäten und gab dann einen Überblick über die Vorbereitungen für die Ausstellung.

Wir zeigen eine Auswahl aktueller Fotomotive aus Albersdorf und Umgebung, die teilweise ungewohnte und neuartige Perspektiven auf den Ort, seine Gebäude und die Landschaft auf der Dithmarscher Geest bieten. Zusätzlich zu den großformatigen Bildern haben wir eine Collage erstellt, so dass auch viele Bilder, die es nicht zum Großbild geschafft haben, zu sehen sind.

Ziel unserer Bilder ist es, nicht einfach die sowieso bekannten Motive aus der Touristensicht aufzunehmen. Wir wollten uns auf besondere Ansichten und spezielle Perspektiven festlegen. Vordergrund, Hintergrund, Linienwahl und das richtige Licht waren uns wichtig.

In kleinen Gruppen wurden dann im Ausstellungsraum die Bilder betrachtet.

Mit starken Weitwinkelobjektiven erscheinen Motive plötzlich ganz anders und viel weitläufiger. Teleaufnahmen verdichten, schneiden nur Details heraus, betonen sie und besondere Farb- und Lichtstimmungen sind nur zu bestimmten Jahres- und Tageszeiten zu erzielen.

Die Ausstellung ist bis zum 01. November 2020 von Mittwoch bis Sonntag in der Zeit von 11:00 – 17:00 Uhr im Albersdorfer Museum für Archäologie und Ökologie zu sehen, dieser Link zeigt den Standort des Museums.