Skorpionsfliege

Manchmal muss man auch Glück haben:

Ich krieche am Morgen auf der Terrasse herum, um meine neuen Automatik-Zwischenringe auszuprobieren, da sehe ich aus dem Augenwinkel, wie sich ein Insekt niederlässt. Vorsichtiges
Annähern zeigt das Männchen einer Skorpionsfliege. Eine ganz aparte Fliege, die ich ab und zu sehe, aber fast nie zum Fotografieren kommen kann. Also schnell und behutsam die Kamera auf den Bohnensack gelegt und ein Belegfoto auf den Platten aufgenommen.

Schon fliegt das Tier davon, aber zum Glück nur ein paar Zentimeter auf die Pflanzen rund um die Terrasse. Kamera aufs Stativ gesetzt, Höhe eingestellt und wieder fotografiert. Natürlich war der Standpunkt nicht optimal, also langsam das Stativ mit Kamera besser positioniert. Nach wenigen Bildern fliegt das Tierchen ein paar Zentimeter weiter an eine andere Stelle.

Wieder das Stativ nachgerichtet und neu fokussiert. Die Fliege sitzt zum Glück immer mal ein oder höchstens zwei Minuten regungslos, dann dreht sie sich in eine andere Richtung oder fliegt wieder ein kleines Stück auf eine andere Pflanze. Ich bin als permanent am Nachjustieren der Stativhöhe und -beine und der Kameraposition. Zum Glück war es morgens wenigstens fast komplett windstill, so dass diese Fehlerquelle weg fiel.

Dann bin ich schnell nach drinnen gegangen, um das Objektiv gegen das richtige Makroobjektiv zu tauschen. Da klingelt zwischendurch das Telefon und ich muss kurz Hilfestellung geben. Wieder
draußen, sitzt die Fliege zum Glück noch an gleicher Stelle. Also habe ich jetzt mit dem Makroobjektiv etliche Bilder aufgenommen, immer verbunden mit ständigem Ortswechsel.

Schließlich wird der einsetzende Regen so stark, dass ich es vorziehe, die Aktion abzubrechen. Immerhin hatte ich fast eine halbe Stunde Zeit, etwas auszuprobieren. Natürlich waren die
Lichtverhältnisse nicht gerade optimal und alle Fotos mussten mit ISO 1600 aufgenommen werden.