Am letzten Wochenende ergab sich durch das klare Wetter mal wieder die Gelegenheit, sich an Nachtaufnahmen des Sternenhimmels zu versuchen. Alfred hat das ja schon mehrfach probiert und davon auch hier auf der Webseite berichtet, z.B. hier oder hier.
Jetzt traf er sich mit Randolf in der Fieler Niederung, wo über Kilometer hinweg keine Lichter von Straßenlampen, Häusern oder ähnlichen zu finden sind. Ziel der Unternehmung war u.a. der Versuch, die Milchstraße aufzunehmen, die ja nur ein äußerst schwaches Lichtband bildet. Das ist auch gelungen, dazu gesellten sich Jupiter und Saturn in das Bild, auch ein paar Sternschnuppen und Flugzeugspuren sind auf den Bildern zu erkennen.
Beim Blick in die umgekehrte Richtung nach Norden konnte das Sternbild des Großen Wagens gut aufgenommen werden. Auch hier finden sich noch schwache Ausläufer der Milchstraße. Sogar die Andromeda-Galaxie als Nachbarsterneninsel unserer Milchstraße konnte gefunden werden.
Alfreds Fazit: das größte Problem war wieder die Scharfstellung der Objektive. Außerdem muss man sich im vollkommenen Dunkel gut mit den Knöpfen und der Bedienung der Kamera auskennen. Es wurden auch immer wieder falsche Einstellungen erwischt! So musste doch die Taschenlampe zum Einsatz kommen und die Dunkeladaption der Augen stören.
Dies bestätigte auch Randolf. Sein Fazit war, dass es von Vorteil ist, Objektive mit einer höheren Lichtstärke als f/3,5 zur Verfügung zu haben. Sein Superweitwinkel fängt bei f/3,5 an. So hatte er in der Nachbearbeitung erhebliche Probleme, das schwache Lichtband der Milchstraße ohne zu starkes Rauschen aus den Fotos heraus zu arbeiten. Ebenso ist ein gutes Programm zur Entrauschung nützlich, immerhin wurde mit ISO Werten bis zu 12800 gearbeitet.
Beim Jupiter brauchte man im Verhältnis sehr kurze Belichtungszeiten, damit er nicht überbelichtet wurde. Bei den Teleaufnahmen besteht auch immer die Gefahr, dass die Sterne zu Strichen werden, wenn die Zeit zu lang ist. Erstaunlicherweise waren hier Zeiten von bis zu 1/20 sec. möglich.
Obwohl beide meinten, weitab von jeder Lichtverschmutzung zu sein, zeigte sich bei den Langzeitbelichtungen doch, dass der Horizont stark aufgehellt ist. Nicht umsonst sind einige Gebiete in Deutschland als Sternenpark ausgewiesen, in denen die Beleuchtung amtlicherseits besonders eingerichtet ist. Seit neuestem gehört auch die Insel Pellworm dazu.
Ein wichtiger Punkt zum Schluss: auch im Sommer sollte man sich warm anziehen. Was zuerst nur als laues Lüftchen bemerkbar war, wurde auf die Dauer zu einem unangenehm kalten Luftzug. Insofern waren wir froh, nach über einer Stunde wieder im warmen Auto zu sitzen.
Der Klick auf die Beispielbilder zeigt einerseits Randolfs, andererseits Alfreds Bilder.