Ostseewellen bei stürmischem Wetter

Bei unserem diesjährigen Aufenthalt an der dänischen Ostseeküste gab es wieder einige recht stürmische Tage. Ich habe deshalb die Gelegenheit genutzt, um mit Langzeitbelichtung und einem Graufilter die Wellen zu fotografieren. Das ist nicht so einfach, wie ich zunächst angenommen hatte. Dies auch, wenn die Küste außer Sand und einigen dicken mit Blasentag bewachsenen Findlingen im Wasser keine spektakulären Locations bietet. Deshalb habe ich mich auf Details konzentriert, die wesentlich interessanter waren als Totalansichten.

Sodann ist es nicht empfehlenswert, an den Strand zu gehen und wild darauf los zu fotografieren. Zunächst habe ich mich hingesetzt und die Wellen gelesen. Erst dann konnte ich erkennen, dass dies wilde Wassergetümmel einem gewissen Rhythmus folgt. Nach zumeist 7 „normalen“ Wellen folgt eine oder auch mehrere, die sich besonders hoch aufbauen und schöne Bilder beim Umschlagen und Brechen ergeben. Danach suchte ich mir interessante Strandabschnitte aus, an dem sich die Wellen brachen und Gischt erzeugte. Das habe ich dann versucht, mit verschiedenen Einstellungen auf die Platte zu bannen. Anbei einige Beispiele. Mehr mit einem Klick auf diesen Link.

 

 

 

 

 

 

 

Wintersturm

Als ich das letzte mal bei stürmischem Wetter in Damp war, hatte ich leider die Kamera nicht dabei. Es sieht schon toll aus, wenn die Gischt der Wellen dort über die Molen der Hafeneinfahrt spritzt.

Heute also kurz entschlossen losgefahren um schöne Bilder zu machen. Schon die Fahrt nach Damp war ein Erlebnis. Wegen Schneetreiben gab es stellenweise Sichtweiten von nur ca. 10-15m. Aber es hat sich gelohnt. Der Anblick der aufgewühlten Ostsee war wirklich grandios. Bei -4°C Lufttemperatur und Windgeschwindigkeiten bis zu knapp 100 km/h waren kalte Finger natürlich garantiert 🙂 . Ich war auch nicht alleine mit der Kamera unterwegs. Es waren noch einige andere Leute da, die dort fotografierten. Allen gemeinsam war das breite Grinsen im Gesicht und man hörte Ausdrücke wie “spektakulär” oder “grandios”. Und das war es wirklich! Die beiden Leuchtfeuer der Hafeneinfahrt verschwanden manchmal komplett in den Brechern.

Die größte Schwierigkeit war eigentlich, die Kamera mit aufgesetztem Tele bei diesen Windgeschwindigkeiten ruhig zu halten. Man hatte eigentlich schon genug damit zu tun selbst ruhig stehen zu bleiben.

Zu guter letzt tauchten dann noch zwei junge Burschen auf, die ganz hart im nehmen waren und sich mit ihren Surfbrettern in die 2°C kalten Fluten stürzten. Allerdings hat es keiner der beiden geschafft auf den Brett stehen zu bleiben :-).

 

 

 

 

 

Auswertung der Sturmbilder

Die an unserem Sturmausflug beteiligten Fotografen haben sich getroffen, um ihre Bilder eingehend auszuwerten. Bernd hatte dazu einen hochwertigen Monitor mitgebracht, um den herum wir uns versammelten.

 

 

Jeder hatte vorab aus seinen Bildern die 10 besten ausgewählt. So waren insgesamt ungefähr 70 Bilder zu bewerten. Wir haben intensiv über die Bildgestaltung, den gewählten Ausschnitt, die Farben und Helligkeiten, den Kontrast und über Gegenlichtsituationen gesprochen.

 

 Dabei haben wir für einige Bilder direkt vor Ort andere Bearbeitungsalternativen ausprobiert. Immer wieder kamen die Vorzüge des RAW-Formats zum Vorschein.

 

Nach intensiven gut zwei Stunden haben alle viel dazu gelernt. Wir haben von jedem Fotografen ungefähr gleich viel Fotos ausgewählt und daraus ein Webalbum erstellt, das die ganze Bandbreite unseres Ausfluges zeigt. Das Album ist hier direkt zu sehen.

 

Ausflug in den Sturm

 

Am Samstag, 10.01.2015 trafen sich einige unerschrockene und sturmerprobte Mitglieder für einen Fotoausflug, um Sturmfotos auf die Platte zu bannen. Zunächst ging es in Richtung Eidersperrwerk. Bereits beim Austeigen aus den Fahrzeugen erhielten die Fotofreunde mit heftigen Böen trotz des Deichschutzes einen Vorgeschmack auf das, was sie auf dem Sperrwerk erwarten würde. Das war dann auch so.  Kaum ragte der Kopf über die Kante der letzten Stufe empfing uns ein heftiger Wind, der so in den Ohren rauschte, dass man sich kaum noch verständigen konnte. Die letzen Stufen bis auf die Plattform entwickelten sich dann auch zu einem Kampf mit den Naturgewalten und dem eigenen Gleichgewicht. Vorwärts kam man am besten, indem man sich seitwärts gegen den Wind bewegte. Sobald man sich dem Sturm zuwandte, musste man sich schräg dagegen stellen, um nicht umgeweht zu werden. So wurde das Fotografieren zu einem permanenten Kampf mit den Elementen, Trotzdem konnten auf dem und unterhalb an der Seeseite des Sperrwerkes etliche Fotos geschossen werden.

Weiter ging es dann nach St. Peter, wo wir im Ortsteil Ording die Fahrzeuge am Strandparkplatz abstellten. Auch hier empfing uns natürlich ein brausender und mehr als nur steifer Wind. Die Böen lagen in der Spitze sicherlich deutlich über 100 km/h, hatten also Orkanstärke. Das Gehen gegen den Wind war zu vergleichen mit dem Anstieg auf einen steilen Hügel.  Wir waren so zeitig vor Ort, dass wir mit vielen anderen Schaulustigen noch ein ganzes Stück gegen das auflaufende Wasser auf dem Fußgänger- und dem Fahrradsteg hinauslaufen konnten. Diese wurde aber mehr und mehr überspült, so dass wir uns zum Dünengürtel zurückziehen mussten. Es bot sich aber eine Fülle von Motiven, auch mit auf dem Wasser hin und her flitzenden Kitesurfern, so dass die Zeit recht schnell verging. Auch das Wasser drängte immer mehr gegen das Land, so dass der Raum, um sich zu bewegen, immer knapper wurde und die Kameras eingepackt wurden.

Ein gemeinsames Kaffeetrinken im Koog-Café im Wesselburener Koog beendete den interessanten Nachmittag. Eine Auswahl von Fotos wird den Mitgliedern des Fotoclubs sicherlich in nächster Zeit präsentiert werden.