In der letzten Woche war ich mit einer Bekannten aus Dresden und einer weiteren Fotografin aus dem Ruhrgebiet auf Lost Places Tour in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Als Basis für die Tour hatten wir Jena gewählt. Von dort aus haben wir dann Tagestouren zu den einzelnen Locations unternommen.
Am Donnerstag waren wir zunächst noch zu zweit in Zeitz, wo wir vier sehr unterschiedliche Locations “abarbeiten” konnten. Am Freitag ging es zunächst zu einem Kulturhaus aus DDR-Zeiten (erbaut Anfang der 50er Jahre). Hier waren wir angemeldet und konnten “ganz offiziell” fotografieren. Auf der Fahrt zu unserem nächsten Ziel, einer verlassenen Lungenheilstätte, kamen wir in einer kleinen Ortschaft an einer leerstehenden Fabrikantenvilla vorbei und beschlossen, diese näher in Augeschein zu nehmen. Die Villa erwies sich als lohnendes Objekt für uns Fotografen. Das war ein kleiner Trost, denn in der Lungenheilstätte war der Verfall inzwischen u. a. durch einen Brand so weit fortgeschritten, dass es nur noch wenige Motive gab.
Den ganzen Samstag verbrachten wir im Schloss Vitzenburg. Hier gab es unzählige Motive, sowohl innen, als auch außen und in den Stallungen. Diese waren kürzlich für Filmaufnahmen neu hergerichtet worden. Auch hier waren wir angemeldet und offiziell unterwegs.
Am Sonntag fotografierten wir zunächst zwei schon länger abgestellte Werkslokomotiven. Danach ging es zu einem Schloss in Friedrichsroda. Hier mussten wir feststellen, wie sich bei einem Lost Place die Dinge innerhalb einiger Wochen ändern können. Alles war verrammelt und verriegelt. Außerdem gab es Kameraüberwachung. Da war nicht hinein zu kommen. Daher musste Plan B herhalten, ein ehemaliges FDGB Hotel im Thüringer Wald. Dort lag noch viel Schnee und die Leute waren auf den Langlaufloipen unterwegs. Im Hotel, einem Plattenbau aus DDR-Zeiten, gab es Feuchtigkeitseinbrüche durch das undichte Dach. Da das schon länger der Fall war, gab es in vielen Zimmern Algenbewuchs auf Decke, Wänden und dem Boden. In den Leitungen gluckerte manchmal das Wasser. Es war schon etwas gespenstisch dort. Zum Schluss waren wir noch in Westthüringen und haben die alte Kutsche eines Bestatters fotografiert.
Alles in allem eine tolle Tour mit sehr unterschiedlichen Motiven, die mir viel Spaß und Lust auf mehr gemacht hat. Hier sind schon mal ein paar erste Bilder:
@ Randolf
Ich habe die Bilder aus gutem Grund nicht beschriftet, damit nicht sofort Rückschlüsse auf die jeweilige Location gezogen werden können. Das lockt nur die Schmierfinken und Zerstörungswütigen an. Daher ist mein Beitragstext in dieser Beziehung auch eher vage gehalten. Ich kann das aber bei unserem nächsten Treffen gern erläutern.
@ Alfred
Danke für’s Verlinken!
Verlassene Gebäude sind immer so schön geheimnisvoll. Uli, Du hast die Aufnahmen wieder exakt ausgerichtet und super bearbeitet!
Eindrucksvolle Räume, die früher mal mit viel Arbeit und Liebe gestaltet wurden. Du hast sie wieder präzise in Szene gesetzt.
Ich habe die interne Verlinkung noch so umgebaut, dass man beim Klick auf ein Bild dasselbe bildschirmfüllend sehen und zu den anderen weiterblättern kann 😉.
Tolle Bilder, Ulli. Es wäre aber schön, wenn sie beschriftet wären, damit man weiß um was es sich handelt.
Lost places sind nicht so meine Welt, aber die Aufnahmen sind klasse. Was die Bauherren damals so alles hinbekommen haben – Hut ab!