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Weidenröschen

Im Sommer blüht überall an Wald- und Straßenrändern und auf Knicks rosarot das Weidenröschen in meist großen Beständen. Es ist eine begehrte Nährstaude für Bienen und Hummeln.

Zum Herbst entwickeln sich schmale, linealige Kapselfrüchte, deren vier Klappen aufspringen und überaus viele Samen freigeben, die vom Wind verbreitet werden. Wenn man sich diese Samen genauer ansieht, sehen sie äußerst ästhetisch aus und zeigen eine überaus trickreiche Anordnung: Zunächst liegen sie eng verpackt in der Kapselhülle. Sobald die Spitze aufspringt und sich nach außen biegt, werden dadurch die obersten Samen herausgeholt. Sie sind so mit den weiteren verhakt, dass die oberen automatisch die folgenden herausziehen. Die seidenhaarigen Anhänge sind außerordentlich fein, so dass der leiseste Luftzug sie davontragen kann.

 

Fotografisch sind diese Kapseln und Samen eine große Herausforderung. Erst mit dem Focus-Stacking, mit dem ich mich seit einiger Zeit beschäftige, bekomme ich genügend Schärfentiefe, um alles detailliert darstellen zu können. Da das Stacking immer einige Sekunden dauert, muss es während dieser Zeit absolut windstill sein, weil die Härchen so zart und leicht sind, dass sie sofort bewegt werden und dann unscharfe Konturen oder Doppelbilder ergeben.

Ich habe mich schon jahrelang immer wieder mit den Weidenröschensamen befasst. Erst jetzt gelingen mir durch das Stacking die Bilder, die ich mir immer vorgestellt hatte.

 

 

 

Einen kleinen Entwicklungsgang des Weidenröschen mit Bildern aus mehreren Jahren habe ich in einem Webalbum festgehalten, das mit Klick auf eines der Beispielbilder geöffnet wird.